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Rapshonig

Mit seinem kräftig strahlenden Gelb kündigt der Raps im Frühjahr die schönen Monate an, und wem würde nicht warm ums Herz beim Anblick ganzer Landstriche in dieser prallen Farbe?

Wir Imker erfreuen uns am Rapsreichtum, aber auch aus einem zweiten Grund: dem Ausblick auf Rapshonig. Optisch sieht der weiße bis elfenbeinfarbene Honig schon sehr ansprechend aus, der Gaumen darf sich dann über seine cremige bis feste Konsistenz und sein mildes Aroma freuen.

Bienen fliegen Rapspflanzen bevorzugt an, da sie sowohl einen sehr dichten Bestand an Blüten finden, zudem jede Blüte eine Menge Nektar liefert. Allerdings können die Bienen mit dieser Massentracht selber nur bedingt haushalten: Im Winter wird der Rapshonig sehr hart und verstopft so die Waben. Da passt das Zusammenspiel zwischen Mensch und Biene sehr gut, denn der Imker kann den Rapshonig einholen, und die Bienen freuen sich über saubere Waben.

Dadurch, dass die Bienen bei entsprechendem Angebot Raps bevorzugen, entsteht ein sehr ertragreicher und blütenreiner Honig mit einem charakteristischen Zuckerspektrum. An den Imker stellt Rapshonig trotz des hohen Ertrags allerdings auch eine Herausforderung dar, denn der Honig muss sehr viel gerührt werden, damit er nicht zu hart wird. Das liegt an dem hohen Gehalt an Zuckermolekülen, die ohne Rühren in größeren Klumpen auskristallisieren würden.

Zudem muss der Imker aufpassen, wenn seine Bienenvölker die Rapsfelder anfliegen: Hier besteht eine erhöhte Gefahr, dass Varroa-Milben eingeschleppt werden. Wenn man aber gut aufpasst und sorgfältig arbeitet, wird man mit einem leckeren Honig und gesunden Bienenvölkern belohnt.

Letztlich hält man dann einen Honig in seinen Händen, der farblich wie geschmacklich seinen eigenen feinen Charakter aufweist und regelrecht auf der Zunge zergeht. Er eignet sich sowohl sehr gut zum Streichen als auch zum Auflösen in Tees und Versüßen von Joghurts und Desserts.